Greta, Stakeholder und der Umweltschutz
Es ist wieder soweit, in der beschaulichen Schweizer Gemeinde Davos trifft sich die globale Wirtschafts- und Politikelite zum jährlichen „World Economic Forum“. Vom 21. bis zum 24. Januar kommen dafür rund 3.000 Teilnehmer*innen, darunter 53 Staats- und Regierungschefs, in den kleinen Alpenkurort. Die Veranstaltung selbst hat dabei keinen geringeren Anspruch als „die führenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und anderen Bereichen der Gesellschaft zusammenzubringen, um die globale, regionale und industrielle Agenda zu gestalten.“ Die Agenda selbst soll dabei vor allem eine Nachhaltige sein, weswegen das nun schon zum 50. Mal statt findende Forum diesjährig unter Motto steht: „Stakeholders for a Cohesive and Sustainable World“.
Unter diesen Stakeholder, die sich nun für eine zusammenstehende und nachhaltige Welt einsetzen sollen und hoffentlich auch wollen, sind unter anderem die europäische Kommissionschefin Ursula von der Leyen oder US-Präsident Donald Trump. Aber auch Angela Merkel sowie eine einige Vorstände aus der Wirtschaft werden zu Gast sein. Besonderes Augenmerk dürfte aber dieser Jahr auf Greta Thunberg liegen. Zum Auftakt des diesjährigen Treffens, gab es von ihr bereits ein klares Statement zum globalen Handlungsbedarf bezüglich eines starken Klimaschutzes. So sei mit den weltweit erfolgten Klimaprotesten „einiges passiert, dass man hätte nicht voraussagen können“, sagt Thunberg. Dies gelte vor allem aber für ein damit gesteigertes Bewusstsein zu Klimaschutzthemen aber eben nicht für die Lösungen einer Vielzahl damit verbundener Probleme. Denn für die Klima-Aktivistin „ist aus dieser Perspektive so gut wie nichts getan worden, da letztlich die weltweiten Co2-Emissionen bisher nicht verringert wurden“. Dieses Missverhältnis dürfte auch nicht besser werden, wenn man bedenkt, dass wohl der Großteil der Teilnehmer*innen per Flugzeug, und somit nicht gerade Co2-neutral, in die Schweiz reist.
Um diese Misere abzuwenden, stehen daher also dieses Jahr Umweltthemen im Vordergrund. Insgesamt gibt es dazu diese sieben Schlüsselthemen:
- How to Save the Planet
- Society & Future of Work
- Tech for Good
- Fairer Economies
- Better Business
- Healthy Futures
- Beyond Geopolitics
In diesen Themenfeldern soll unter anderem beantwortet werden, wie man gegenwärtigen, ökologischen Herausforderungen begegnen soll, die Umwelt und Wirtschaft belasten. Diskutiert werden soll zudem, wie sich ganze Industrien hin zu mehr Nachhaltigkeit transformieren lassen, wie neue Technologien der Gesellschaft zu Gute kommen können oder wie mit demographische Trends umzugehen ist.
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Mehr InformationenBei der Verwirklichung eines wirksamen Klimaschutzes will das Event selbst Vorreiter*in sein. So seien die CO2-Emissionen in den letzten Jahren nicht nur beständig reduziert worden, sondern werden seit 2017 alle Emissionen des Forums zu hundert Prozent durch die Unterstützung von Umweltprojekten in der Schweiz und im Ausland kompensiert. Außerdem soll es 25 Prozent weniger Abfälle geben als im letzten Jahr. Zudem wird ausschließlich saisonale Küche angeboten und eine vergünstigtes Angebot an Zug- und Bustickets vor Ort angeboten. Letztlich gibt es ab diesem Jahr auch einen neuen Bahnhof in Davos, damit die letzten Meter zum Forumsgelände umweltbewusst per Shuttlebus oder zu Fuß zurückgelegt werden können – günstigerweise nicht allzu weit vom Flughafen entfernt.
(c) Titelbild: World Economic Forum / Manuel Lopez, CC BY-NC-SA 2.0
(World Economic Forum Annual Meeting: Greta Thunberg, Climate and Environmental Activist, Sweden speaking in the Averting a Climate Apocalypse at the World Economic Forum Annual Meeting 2020 in Davos-Klosters, Switzerland, 21 January. Congress Centre – Sanada.)